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(74) Verbindungen des ZERI-Pavillions

(74) Verbindungen des ZERI-Pavillions


Typ A:
Eingemörtelte Gewindestangen


Es werden 2 bis 3 Internodien von außen und die gleiche Anzahl von Nodien vom Ende des Rohres aus angebohrt. Nun wird durch die Löcher der Nodien eine Stahlstange geschoben und danach die Internodien von außen mit Mörtelinjektionen verfüllt und somit die Stahlstange zugfest eingegossen.
Auf die Stahlstange am Ende des Rohres kann nun ein zweites Rohr gesteckt werden, indem dieses zweite Rohr von außen in der Mitte einer Internodie komplett durchbohrt wird. Das Rohr kann nun auf das Ende der Stahlstange gesteckt werden. Die Internodie des zweiten Rohres, durch das die Stahlstange läuft, wird nun noch einmal einfach von außen angebohrt und mit Mörtel verfüllt. Nun kann man ein Gewinde auf das Ende der Stahlstange schneiden und durch Auflegen einer der Rundung des Stammes angepassten Unterlegscheibe und Anziehen der passenden Mutter die beiden Rohre zugfest miteinander verbinden.
Die speziell gegossenen Unterlegscheiben sind wichtig, da sich die Mutter alleine beim Anziehen in das Rohr pressen und dieses aufsplittern würde.

Bei den Tests an der FMPA-Stuttgart wurden Zugtragfähigkeiten von 70 kN erreicht. Es war nahezu kein Anfangsschlupf zu beobachten. Ein Versagen trat durch Aufspalten des Bambusrohres am Austrittsende der Gewindestange ein. Durch die Anordnung einer kraftschlüssigen Schelle am Ende wird die Tragfähigkeit gesteigert.



Typ B:
Seitliche Stahllaschen und vermörtelte Bolzen


Bei dieser Variante werden 2 bis 3 Internodien am Ende eines Rohres von außen komplett durchbohrt. Durch diese Löcher werden Gewindestangen gesteckt, die betroffenen Internodien noch einmal einfach angebohrt und mit Mörtel verfüllt. Die Gewindestangen gucken an beiden Seiten des Rohres heraus, so dass nun ein Flachstahl auf der einen Seite des Rohres mit Hilfe der Gewindestangen verschraubt werden kann. Auf das Ende dieses Rohres wird nun ein zweites Rohr gelegt, über das der Flachstahl auf die andere Seite des ersten Rohres mit den eingemörtelteten Gewindestangen geführt und dort verschraubt werden kann.
Der Flachstahl zieht bzw. presst also das zweite Rohr wie ein Gürtel oder eine Schlinge fest an das erste Rohr. Die Internodie des zweiten Rohres, über die der Flachstahl läuft, muss ebenfalls mit Mörtel verfüllt werden, damit das Rohr in diesem Bereich nicht "zerquetscht" wird. Der Flachstahl am ersten Rohr wird wiederum mit der Hilfe von speziellen, vorgekrümmten Unterlegscheiben verschraubt.

Der Verbindungstyp B wies einen mittleren Anfangsschlupf von ca. 1,5 mm auf, ergab jedoch mit ca. 140 kN im Mittel doppelte Traglasten. Ein Versagen trat ein durch extreme Lochaufweitung in der Stahllasche und Spalten des Bambusrohres.


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Quellenverzeichnis
Links