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Bauen mit Bambus
Diplom-Ingenieur Christoph Tönges |
guadua   |
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guadua |
Guadua angustifolia
Der durch von Humboldt bezeichnete 'bambusa guadua' und später durch Kunth als eigene Gattung definierte 'guadua' mit acht Arten von 'guadua angustifolia' wächst von Meereshöhe bis 2000 m üNN meist in kleinen Wäldchen entlang der Bäche, aber auch auf Wiesen oder Hanglagen. Dabei wächst jeder Stengel aus einem netzartigen Wurzelsystem heraus, den Rhizomen. |
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(5) Bambushain in der Nähe von Pereira | ||
Die Spitzen der Rhizome biegen sich aus dem Wurzelnetz nach oben und bilden
die neuen Halme. Dieses Überlagerung von Wurzelsystemen über mehrer Hektar
bietet einen guten Schutz gegen Erosion. Zudem wirkt es als
Feuchtigkeitsspeicher und kann als Wurzelklärwerk von Siedlungen und Gehöften
benutzt werden.
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(6) Teil eines Wurzelsystems | ||
Jeder Spross der aus der Erde treibt enthält schon sämtliche Nodien
(Knoten), Internodien (Kammern) und Diaphragmen (Trennwände) die teleskopartig
zusammengestaucht sind.
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(7) Sprössling | (8) Wurzelschnitt | ||
Nach drei bis sechs Jahren erfolgt die
Ernte, die
Erntereife erkennt man an den Flechten am Halm. Bambus kann auch als ein
verholzendes Riesengras bezeichnet werden (Graminae) - ernten durch Auslese der
reifen Stengel führt also nicht zum Tod der Pflanze.
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(10) Bambuswald | ||
Er wächst nicht an
Standorten mit Staunässe, jedoch beispielsweise an Steilufern von Flüssen,
so dass er mittels seines weitverzweigten und eng
zusammenhängenden Wuzelsystems Feuchtigkeit zu den höherliegenden und
damit trockener gelegenen Halmen transportiert.
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(11) Guadua mit Schale | ||
Fasern
Das Bambusmaterial besteht aus einer Grundsubstanz, die die Fasern zusammenhält. Diese Fasern verlaufen streng axial und verdichten sich am oberen Ende eines Halmes, sowie am äußeren Rand. Die reißfesteren Faserstränge der Leitbündel liegen also dort am dichtesten, wo die statische Beanspruchung am größten sind, in der Randzone, ähnlich der Stahlbewehrung beim Stahlbetonbau. Die moderne Werkstofftechnik spricht bei armierten Materialien von Faserverbundwerkstoffen. An den Nodien verlaufen die Fasern in das Innere des Halmes und vernetzen sich. Radiale Faserstrukturen existieren nicht. |
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(12) Bambusquerschnitt | ||
Die Masse des Bambus setzt sich
hauptsächlich aus 50% Zellulose und bis zu 30% Lignin, dem
Zellklebstoff, zusammen. Bambushalme verjüngen sich nach oben, die Wandstärke
nimmt ab und der Knotenabstand zu.
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(13) Außenzone | ||
Die unbegrenzte
Längsspaltbarkeit der Bambusrohrwand in den
Internodien ist durch die streng parallel gerichteten Fasern bedingt.
Die Nodien mit stark verkieselten Diaphragmen erhöhen die Spaltfestigkeit und
die Knickfestigkeit des Rohres. Aus der Mechanik
wissen wir, dass bei gleichem Materialanteil ein zylindriches Rohr, verglichem
mit einem vollem Rundstab, die vierfache Biegesteifigkeit hat.
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(14) Längsschnitt | ||
Guadua als Baustoff
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(211) Bambus Guadua angustifolia | ||
Quellenverzeichnis
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"Die feine, polierte Oberfläche eines Bambusstabes ist eine
bemerkenswerte, fast unnatürliche Eigenschaft. Kein Finish von Menschenhand ist so hart und zart zugleich." William Portefield |
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erstellt: 2002 & zuletzt geändert: 2023 |